Holz-Glas-Verbundelement
Eleganz mit Mehrwert
Statisch wirksam geklebte Holz-Glas-Verbundelemente (HGV) eröffnen Architekten und Planern kreative Spielräume bei der Gestaltung ansprechender Fassaden. Die noch junge Fertigungstechnologie besitzt die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung. Mit HGV-Elementen lassen sich energetisch optimierte Fassaden in rahmenloser Ansicht mit bisher unerreichten UCW-Werten realisieren. Nicht zuletzt deshalb wurde UNIGLAS® | FACADE mit dem Innovationspreis der Fensterbau Frontale 2016 sowie dem italienischen Archiproducts Design Award in der Kategorie „Building Shell“ 2017 ausgezeichnet.
Das Prinzip ist einfach: Bei UNIGLAS® | FACADE Holz‑Glas-Verbundelementen wird die Verglasung direkt, d.h. ohne Metallprofile, auf einer Unterkonstruktion aus Holz ausgeführt. Dazu wird eine gezahnte Koppelleiste aus einem definierten Holzwerkstoff mit einem Spezial-Silikon raumseitig auf die Glasscheibe geklebt. Dieses Holz-Glas-Verbundelement wird vor Ort mit dem Holzskelett der Unterkonstruktion verschraubt. Alles, was man von außen sieht, ist eine schmale Fuge.
Im Rahmen der Entwicklung des HGV-Fassadenelements wurden zahlreiche Einzeluntersuchungen an Holz-Glas-Kebstoffproben sowie großformatigen Wandscheiben durchgeführt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse zeigen, dass HGV-Verbundelemente auch zur Abtragung von planmäßigen Lasten – in besonderen Einzelfällen sogar zur Gebäudeaussteifung – herangezogen werden können. Damit lässt sich eine Ganzglasarchitektur ohne geschlossene Wandscheiben und ohne Windverbände realisieren.
Das neue Fassadenelement basiert auf zwei Werkstoffen, die in ihrer Struktur und ihrem Lebensweg sehr unterschiedlich sind: Zum einen auf dem nachwachsenden Rohstoff Holz und zum anderen auf voll recycelbarem Glas aus industrieller Produktion. HGV-Verbundelemente vereinen die besten Eigenschaften beider Materialien hinsichtlich Natürlichkeit, Energieeffizienz und baulicher Flexibilität.
Nach der EU-Studie von Prof. Michael Bauer (Drees & Sommer Advanced Building Technologies, Mitautor des Buches „Greenbuilding – Konzepte für nachhaltige Architektur") kann durch die Verwendung von Holz – anstelle von Aluminiumprofilen – der Primärenergiebedarf von 407 kWh/m² auf 209 kWh/m³ nahezu halbiert werden. Damit senken HGV-Elemente die CO²-Bilanz der Fassade um bis zu 43 % gegenüber konventionellen Ganzglasfassaden. Gleichzeitig lässt sich die Wärmedämmung bis zu einem UCW-Wert von 0,69 W/m²K optimieren. Der Verzicht auf eine Unterkonstruktion aus Metall reduziert zudem die Wärmebrücken. Herstellerseitig liegt eine Systemstatik für maximale Elementgrößen bis zu 3500 x 2500 mm vor, ebenso wie die Nachweise der Absturzsicherung der Konstruktion für die Kategorien A und C. Auch für objektspezifisch gefertigte Größen kann eine UCW-Wert-Berechnung mit Darstellung der Isothermen vorgelegt werden.
Doch die Effizienz des Verbundes beschränkt sich nicht auf gute Dämmwerte. Die werkseitig vorgefertigten Fassadenelemente gewährleisten eine einfache Montage. Damit bieten sie Architekten und Planern hohe Kosten- und Terminsicherheit. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Elementbauweise eine umweltfreundliche Reparatur durch den Austausch von Einzelelementen ermöglicht. Schlussendlich kann man die HGV-Elemente am Ende ihres Lebenszyklus in die Komponenten Holz, Silikon und Glas trennen.